Acht Argumente für ein Ja zum Velotunnel
Warum man zum Velotunnel einfach JA sagen muss – und wie er dereinst aussehen soll.
Acht schlagende Argumente für den Velotunnel unter dem HB. Falls es auf Stadtgebiet irgendwo noch eine Zweiflerin oder einen Zweifler geben sollte …
1. Das Loch ist bereits gegraben
Der Tunnel unter dem HB existiert seit den 80er-Jahren. Der sogenannte Stadttunnel wurde gebaut, weil man damals noch eine Autobahn mitten durch die Stadt plante. Der Durchgang ist satte 25 Meter breit und in zwei Röhren aufgeteilt, auf der je zwei Spuren vorgesehen waren. Viel Platz, der bisher ungenutzt blieb.
2. Eine Pro-Velo-Idee wird endlich umgesetzt
2011 lancierte Pro Velo Zürich eine Petition zur Umnutzung des Stadttunnels. Darin forderten wir den Regierungsrat auf, den Tunnel für eine Velostation und einen Velotunnel zu nutzen. Nach einer Machbarkeitsstudie, die grünes Licht gab, wollte man den Velotunnel ursprünglich 2014 in Betrieb nehmen. Die komplette Geschichte des Tunnels und warum es ihn immer noch nicht gibt, steht hier.
3. Die Sinnvollste aller möglichen Umnutzungen
Es gibts nichts Sinnvolleres als einen ungenutzten Autobahntunnel in einen Velotunnel zu verwandeln. Vor allem wenn dieser mitten im Herzen einer Stadt liegt – und man in dieser Stadt die Veloförderung jahrelang mit dem Argument unterdrückt hat, es habe halt einfach keinen Platz für eine bessere Veloinfrastruktur.
4. Im Vergleich tiefe Kosten
Der Projektkredit von rund 28 Millionen scheint manchen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein relativ hoher Betrag für einen Velotunnel. Dabei geht vergessen, dass das ursprünglich geplante Autobahnprojekt nicht Millionen, sondern Milliarden gekostet hätte. Ganz zu schweigen von den Folgekosten, die eine solche Autobahn mit sich bringt – Umweltkosten, Lärmbelastung und Klimafolgen. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass im Kredit acht Millionen für einen allfälligen Rückbau enthalten sind. Im Februar 2024 begräbt der Bund die Pläne zur Autobahn in Zürich definitiv – und somit werden diese acht Millionen wieder frei.
5. Garantiert kein Luxusprojekt
Kritische Stimmen meinen der Velotunnel sei ein Luxusprojekt für eine Minderheit. In der Stadt Zürich wollen 70,5 Prozent der Stimmbürger eine bessere Veloinfrastruktur. Und wäre der Tunnel ein Luxusprojekt, dann hätte er beim Aufgang Konradstrasse ein Rollband, wie man das aus vergleichbaren Unterführungen in Holland kennt. Denn hier müssen Velofahrende eine Steigung von 12 Prozent bewältigen.
6. Für Velofahrende eine massive Verbesserung
Für Velofahrende ist die Umfahrung des Hauptbahnhofes mit vielen Gefahren verbunden: Da gibt es zahlreiche Kreuzungen, schwierige Spurwechsel, tückische Mischzonen – und sich unvermittelt öffnende Autotüren, weil noch jemand schnell auf den Zug springen will. Der Velotunnel beseitigt all diese Gefahrenquellen auf einen Schlag.
7. Der Tunnel wird Teil einer grösseren Verbindung
Dereinst soll man die Stadt vom Sihlcity bis an den Escherwyssplatz entspannt und sicher queren können – und das ganz ohne Umwege.
8. Das Projekt ermöglicht eine neue Velostation
Neben dem Velotunnel ist auch eine neue Velostation geplant. Sie soll rund 700 konventionelle Veloabstellplätze enthalten, rund 100 Abstellplätze für Spezialvelos und 60 Abstellplätze für Fahrzeuge mit Elektromotor. Die Abstellplätze sollen alle gratis sein. Zudem befinden sie sich zwecks Komfort auf einer Ebene. Schliesslich hat es so viel Platz im Tunnel, das nicht unbedingt in die Höhe gebaut werden muss.
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