Die Velovorzugsrouten sind okay, aber noch nicht gut

Die Velovorzugsrouten sind okay, aber noch nicht gut

Warum die Velovorzugsrouten der Stadt Zürich noch besser werden müssen.

Die Stadt Zürich hat Mitte Juni die Pläne für drei Velovorzugsrouten aufgelegt. Warum wir auf eine Einsprache verzichten – obwohl wir nicht zufrieden sind. 

Bei der Umsetzung der Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» geht es endlich vorwärts: Das Tiefbauamt hat drei Routen von insgesamt knapp zehn Kilometern Länge aufgelegt. Die Velovorzugsroute «Höngg» verbindet die Stadtgrenze mit dem Wipkingerplatz, die Route «Schwamendingen» den Schwamendingerplatz mit dem Bahnhof Stettbach und die Route «Affoltern – Oerlikon» die beiden genannten Quartiere direkt miteinander.

Die drei Velovorzugsrouten verlaufen grösstenteils auf Quartierstrassen. Verkehrsanordnungen und Markierungen sowie bauliche Eingriffe sollen die Sicherheit fürs Velo erhöhen. Dazu gehören Tempo 30, Vortrittsberechtigung und ein grünes, 40 Zentimeter breites Band am Strassenrand, das die Velovorzugsroute sichtbar macht. Um genügend Platz für überholende und nebeneinanderfahrende Velos zu schaffen, sollen entlang der drei Strecken 496 Parkplätze der Blauen Zone aufgehoben werden. Pro Velo Zürich begrüsst diese Massnahmen. 

Velovzugsroute Baslerstrasse

So soll die Markierung der Velovorzugsrouten aussehen: rechts und links der Fahrbahn ein 40 Zentimeter breites Band.  

Bildmontage: Stadt Zürich

Stopp Durchgangsverkehr! 

Kritisch sind wir gegenüber den halbbatzigen Lösungen an den Knoten. Beim Meierhofplatz etwa bleibt die Situation für die Velofahrenden praktisch beim Status quo. Und auch wenn wir uns über die grüne Farbe freuen, hätten wir uns allgemein mehr bauliche Massnahmen gewünscht. Zudem hat die Stadt keine Vorkehrungen gegen den Durchgangsverkehr getroffen. Aber immerhin verspricht sie, die Situation zu beobachten, den Verkehr zu messen und bei Bedarf zu handeln. 

Da wir wegen des Durchgangsverkehrs bereits an der Mühlebachstrasse Rekurs ergriffen haben und dazu ein Verfahren läuft, verzichten wir bei den drei neuen Vorzugsrouten auf eine Einsprache. Denn eine solche würde die Projekte verzögern. Die Velovorzugsrouten sollen endlich sichtbar werden. Für Pro Velo ist die Situation jedoch noch nicht befriedigend – und wir hoffen nach wie vor, dass das Stadthalteramt dem Rekurs stattgibt und damit der Standard für Velovorzugsrouten deutlich geklärt wird. Auch bedauern wir, dass die Stadt lieber abwartet und misst, statt proaktiv und mutig etwas gegen den ortsfremden motorisierten Verkehr zu unternehmen und so die Velorouten-Initiative im Wortlaut umzusetzen.

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Andrea Freiermuth

Leiterin Kommunikation & Events bei Pro Velo Kanton Zürich

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