Die Stadt steht unter Beobachtung
Der VelObserver ist jetzt online, aber noch nicht fertig.
Die Stadt steht mit dem VelObserver unter Beobachtung. Wie die Monitoring-Plattform zur Umsetzung der «Velorouten-Initiative» in der Stadt Zürich funktionieren soll – und was es jetzt noch braucht.
Wir haben genug von Papiertigern. Wir wollen endlich eine Veloinfrastruktur in Zürich, die diesen Namen auch verdient. Darum baut Pro Velo Zürich derzeit gemeinsam mit Gleichgesinnten eine Plattform für das Monitoring der städtischen Velostrategie auf. Der «VelObserver» orientiert sich an ähnlichen Portalen aus anderen Grossstädten wie «Paris en selle» oder «Fix my Berlin» und basiert auf dem Input der Velofahrenden.
Die Stadt steht unter Bebachtung
Folgende drei Kriterien stehen dabei im Fokus: Konfliktfreiheit, Sicherheit und Attraktivität. Was heisst das konkret? Erstens soll die Veloinfrastruktur frei von Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmenden sein. Zweitens soll die Veloinfrastruktur grundsätzlich von anderen Verkehrsflächen physisch abgetrennt sein und so von allen Velofahrenden von 8 bis 80 Jahren sicher befahren werden können. Drittens soll die Veloinfrastruktur das Überholen und Fahren zweier Velos nebeneinander zulassen.
Zu betonen ist, dass es sich hier nicht bloss um die Wünsche der Velocommunity handelt, sondern um die von der Stadt angestrebten Ziele, wie sie etwa in der «Velostrategie 2030» nachzulesen sind. Das heisst, die Stadt soll an ihren eigenen Vorsätzen gemessen werden.
Wie das Monitoring funktioniert
Die Plattform finanziert sich über Spenden und wird von der Genossenschaft POSMO betrieben. Das Herzstück ist eine Karte, anhand der wir beobachten, wie viel Prozent der «Velorouten-Initiative» bereits umgesetzt sind.
Langfristig sollen die in der Karte hinterlegten Daten auch durch die Crowd ergänzt werden. Das heisst, jede und jeder kann dann die Plattform mit seiner Einschätzung zur Qualität füttern. Das ist aber ein komplexes Unterfangen, und deshalb wird die Karte in einem ersten Schritt von einem Kernteam mit Inhalt gespeist. Der Aufbau des VelObservers ist ein schrittweiser Prozess, der erst mit der Nutzung der User richtig in Schwung kommen wird. Ab Ende Juli 2021 soll die Karte einsehbar und ab August voll funktionsfähig sein.
Warum die Plattform dich braucht
Damit die Plattform fertig aufgebaut und langfristig gewartet werden kann, ist die Arbeitsgruppe VelObserver auf Spenden angewiesen. Und natürlich brauchen wir langfristig möglichst viele aktive Nutzerinnen und Nutzer, die im Dienste des VelObervers mit offenen Augen durch die Stadt fahren und die Infrastruktur bewerten. Bereits jetzt kann man sich auf der Seite für einen Newsletter anmelden. So wird man persönlich über alles Weitere informiert. Schau dir das Tool jetzt an, abonniere den Newsletter, und unterstütze die weiteren Entwicklungsschritte mit einer Spende.
Ich frage mich ob velObserver eine Konkurrenzplatform zu bikeable ist, oder ob die beiden Platformen in irgendeiner Form kooperieren werden oder die eine zu Gunsten der anderen Platform gar aufgelöst wird? 🙂
Nein, der VelObserver soll Bikeable nicht konkurrenzieren. Der VelOberver bewertet und überwacht die Umsetzung der Velorouten-Initiative. Bikeabel meldet punktuelle Schwachstellen der aktuellen Veloinfrastruktur. Eine Kooperation ist längerfristig durchaus denkbar.