Auch das Velo braucht Platz vor dem HB

Auch das Velo braucht Platz vor dem HB

HB Einfach super – bitte jetzt auch Retour.

Trotz unserer Einsprache gibt die Stadt den Velofahrenden direkt vor dem HB, bei den Taxiständen, vorerst keinen Platz. Doch wir lassen uns nicht auf 2050 vertrösten.

Direkt vor dem Zürcher Hauptbahnhof in Richtung Bahnhofstrasse hatte es bisher: null Veloinfrastruktur, zwei Tramhaltestellen mit fünf Tramlinien, vier Spuren für den Autoverkehr, etliche Lichtsignalanlagen, Trottoirs und Warteinseln, zwei Bushaltestellen und mehrere Taxistellplätze.

Doch jetzt hat die Stadt gehandelt: Zwischen der Löwenstrasse und der Schweizergasse hat sie eine der Autospuren in eine sogenannte «Umweltspur» umgewandelt. Diese Spur gilt ausschliesslich für Bus, Taxi und eben auch Velos! Eine kurze, aber wichtige Strecke wurde somit für den Veloverkehr freigespielt, was bei der bisher inexistenten Veloführung über den Bahnhofsplatz höchste Zeit war – ein kleiner Durchbruch verbunden mit der grossen Hoffnung, dass die Umverteilungs-Ankündigungen endlich greifen.

Umweltspur Löwenstrasse Zürich

Zwischen der Löwenstrasse und der Schweizergasse hat die Stadt Platz fürs Velo geschaffen. 

Auch das Velo braucht Platz vor dem HB

Doch die Freude wird so schnell getrübt, wie sie aufkommt: Zeitgleich mit der Umsetzung der ersten Markierungsänderungen erhält Pro Velo einen negativen Entscheid des Stadtrats zu einer Einsprache, welche die gegenüberliegende Seite betrifft. Pro Velo fordert, dass der im Richtplan eingetragene Radweg bei der Wiederinstandstellung der Taxistellplätze beim Bahnhofplatz (zwischen dem Bahnhofquai in Richtung Löwenstrasse) zusammen mit diesem Sanierungsprojekt umgesetzt wird.

Begründet wird die Ablehnung mit dem bautechnisch und finanziell zu grossen Aufwand. Wir werden darauf vertröstet, dass die Dienstabteilungen die Veloführung grossräumig überprüfen und die Machbarkeit von verkehrslenkenden Massnahmen abklären würden. Kurz: Zu teuer, zu aufwendig und nicht der richtige Zeitpunkt.

Ein Muss in naher Zukunft

Der Hinweis auf grossräumige Überprüfung lässt zudem Schlimmes erahnen: Ist damit vielleicht die visionäre Gestaltung HB/Central mit Zeithorizont 2050 gemeint? Wir wollen definitiv nicht mehr so lange warten!

Pro Velo wird darauf bestehen, dass weitere Sofortmassnahmen wie an der Löwenstrasse zur Umsetzung kommen, die mittels neuer Spuraufteilung eine durchgängige und separate Veloinfrastruktur sicherstellen – und zwar nicht als kleines Zückerli auf wenigen Metern, sondern als Muss für die nahe Zukunft.

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Yvonne Ehrensberger

Geschäftsleiterin Pro Velo Kanton Zürich

3 Comments

  1. Julian

    Es wäre m.E. wichtig, die Argumente der Stadt (zu teuer, zu aufwändig, falscher Zeitpunkt) nicht einfach hinzuschreiben, sondern ihnen direkt zu begegnen. Die letzten beiden heissen ins Deutsche übersetzt einfach “wir haben keine Lust”. Das erste hingegen sollte quantifiziert und befragt werden: Wieviel genau würde es kosten, und ab wieviel ist es bitte zuviel?
    Nur so als Beispiel zum Vergleich: Der Bucheggtunnel wird für knapp neunzig Millionen saniert, die begleitende Velospur kostet einskommasechs Millionen — Faktor 42! Das gehört ausgesprochen.

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    • Andrea Freiermuth

      Guter Input. Danke. Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit der Stadt.

      Reply
  2. Christian

    War gerade wieder mal da, nachdem ich den Tagi Artikel gelesen habe: was ist denn mit der Taxi Spur neben deren Parkplätzen? Ist ja leer und da stehen keine verankerten Säulen im Weg. Auch weiter vorne Richtung Sihl wäre noch Platz!

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