Was ist für Zufussgehende gefährlicher: Velo oder Auto?

Was ist für Zufussgehende gefährlicher: Velo oder Auto?

Sind Velofahrende wirklich so gefährlich für Zufussgehende?

Viele Fussgänger und Fussgängerinnen fürchten sich vor Velofahrenden. Ein Blick in die Unfallstatistik relativiert die Gefahr.

«Velofahrende sind eine Gefahr für Fussgänger und Fussgängerinnen!», heisst es immer mal wieder. Dieses Argument gegen Velofahrende lässt sich mit Statistik relativieren: In den vergangenen fünf Jahren wurden auf dem Stadtgebiet von Zürich insgesamt 143 Zufussgehende bei der Kollision mit einem Velofahrenden verletzt, 23 davon schwer. Eine Person verstarb. Im gleichen Zeitraum verletzten sich 622 zu Fuss gehende Personen bei einer Kollision mit einem Auto, 136 davon schwer. Zwei Personen verstarben.

Was stimmt: Jeder Unfall ist einer zu viel. Fakt ist aber auch: Fussgängerinnen und Fussgänger werden viermal häufiger von einem Auto verletzt als von einem Velo. Dabei handelt es sich sechsmal so häufig um schwere Verletzungen. Und das, obwohl Autos besser vom Fussvolk separiert werden als Velofahrende.

Die Zahlen stammen aus einen Protokoll des Stadtrats von Zürich: Protokoll aus dem Stadtrat 

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Andrea Freiermuth

Leiterin Kommunikation & Events bei Pro Velo Kanton Zürich

5 Comments

  1. Heinz

    Jetzt müssten die Zahlen noch in Relation zu den Verkehrsteilnehmern gerechnet werden um vergleichbar zu sein. Oder hat es etwa gleichviele Auto- und Velofahrer?

    Blickt man auf die Ursachen bei Velounfällen, macht eine weitere interessante Zahl stutzig. Zwei Drittel der Unfälle sind nämlich auf die Fahrer selbst zurückzuführen. Häufig werden etwa Vortrittsregeln missachtet, ein Rotlicht überfahren – oder es ist der Blick aufs Handy, der schnell schwerwiegende Folgen haben kann.
    Quelle: NZZ

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    • Andrea Freiermuth

      Velofahrende sind ohne Knautschzone unterwegs und daher verletzen sie sich wahrscheinlich öfters als Autofahrende. Es liegt in der Natur des Velofahrens (zwei Räder), dass man auch eher mal einen Selbstunfall macht. Steuert man Traumschienen, Bordkanten oder andere Bodenunebenheiten nicht senkrecht an, kommt man schnell mal zu Fall. Auch Kieselsteine, Schnee oder Laub bringen Zweiradfahrer schneller mal zu Fall als Vierradfahrer. Umso wichtiger ist eine intakte und gepflegte Veloinfrastruktur.

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  2. LPS

    Auch wichtig ist die Frage, wo diese 143 Zufussgehende bei der Kollision mit einem Velofahrenden verletzt wurden (Trottoir, Fussweg). Das Velo manchmal schieben ist nicht verboten, weder eine Schande für den Velofahrenden. Leider sieht man das zu selten, und es ist ein Gefahr wenn man unbedingt auf dem Velo sitzen will trotz der besonderen Situation (Unsichtbarkeit, Anwesenheit von Familien mit (Klein)Kinder auf dem Trottoir, usw.).

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    • Andrea Freiermuth

      Wo die Unfälle genau geschahen, ist aus den Daten nicht zu entnehmen. Aber bitten Sie Autofahrende auch, ihre Autos manchmal zu schieben? Das Velo ist für viele nicht einfach ein Spass- oder Freizeitgerät, mit dem man etwas am See spazieren geht. Gerade in der Stadt ist es für viele ein Verkehrsmittel. Man will damit in einem für das Velo vorgesehene Tempo von A nach B fahren. Damit ist es auch für viele ein Ersatz für das Auto und eine Entlastung für den ÖV. Wir setzen uns dafür ein, dass es weniger Mischzonen gibt – und damit weniger Unfälle und Konflikte zwischen Zufussgehenden und Velofahrenden.

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  3. Beni

    Die Unfallstatistik ist Grundsätzlich nicht relevant weil es nicht darum geht ob was passiert sondern, dass etwas passieren kann und das bis zu tötliche Folgen haben kann wenn jemand z.B. mit einem 45er E Bike ohne zu bremsen Passanten vorbeit fährt evtl noch Kinder dabei sind und das in einem Abstand wo jemand nur einen kleinen Schritt auf die Seite macht. Ich sehe leider immer mehr Leute mit fahrbarem Untersatz(Auto,Velo usw) habe das Gefühl Strassenverkehrsgesetze zählen nichts und das ist einfach schade. Wir Radfahrer wollen Akzeptanz und Rücksichtsnahme von Autos gewisse von unserer Community fahren aber wie die letzten rum vorallem in den Städten.

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