Bromptonaut unter Strom

Axel Beckert fährt seit 17 Jahren Faltvelo. Während der Pandemie hat
der Informatiker sein Brompton motorisiert. 

Kein Velo ist zu klein, um geliebt zu sein. Und im Falle der Faltvelos von Brompton ist es eben gerade die geringe Grösse, die diesen kleinen Flitzer so beliebt macht. Als Axel Beckert vor 17 Jahren aus dem grossen Kanton in die Schweiz zog, ist er vom Liegevelo aufs Faltvelo umgestiegen: «Zürich war mir liegend einfach zu hügelig.» Dass er sich dann für ein Folding Bike entschieden habe, sei naheliegend gewesen: «Ich hatte schon immer eine Vorliebe für spezielle Gefährte und so ein faltbares Zweirad ist einfach super- praktisch im ÖV.»

Die Schaltung

Eine Kombination aus einer Nabe mit drei Gängen und einer Kettenschaltung mit zwei Zahnrädern.

Der Faltflitzer ist ein Kunstwerk

Da er einer Risikogruppe angehört, verzichtet Axel seit der Pandemie auf Tram, Bus und Zug. Trotzdem ist er seinem Brompton treu geblieben. Allerdings musste er ein entscheidendes Upgrade vornehmen: Der 48-Jährige liess den Faltflitzer mit einem E-Bike-Umbausatz elektrifizieren. Der Motor, der direkt auf die Felge des Hinterrads wirkt, wiegt bloss ein halbes Kilo. Dazu kommt der 313-Wattstunden-Akku, der knapp zwei Kilo auf die Waage bringt. Während wir die Details an seinem 16-Zoll-Rad betrachten, kommt der Informatiker ins Schwärmen: «Es ist ein Ingenieurskunstwerk.» Da sei alles bis in die letzte Schraube durchdacht. Speziell sei etwa die Schaltung, eine Kombination aus einer Nabe mit drei Gängen und einer Kettenschaltung mit zwei Zahnrädern.

Und dann erst der Faltmechanismus, mit dem sich der kleine Flitzer mit drei Handgriffen in wenigen Sekunden zusammenklappen lässt. Wobei man so ein Faltvelo keinesfalls als Klappvelo bezeichnen sollte: «Bromptonauten mögen den Begriff Klappvelo gar nicht. Das erinnert so an diese klapprigen Dinger aus den 70ern. Wir bevorzugen den Begriff Faltvelo.»