Verkehrssicherheit dank digitalem Velotraining

Verkehrssicherheit dank digitalem Velotraining

Ergebnisse aus der Studie «Digital aufs Pedal»

Am Computer Velofahren üben und dann auf der Strasse souverän reagieren? Ja, das geht. Das Forschungsprojekt «Digital aufs Pedal» zeigt, dass digitales Training durchaus hilfreich sein kann.

Den Kreisverkehr richtig einschätzen, den Toten Winkel verstehen oder kritische Vortritt-Situationen erkennen sind nur einige davon. Velofahren im urbanen Mischverkehr erfordert viele Kompetenzen. Können wir diese Fähigkeiten digital trainieren?

Ja, zeigt das neueste Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Pro Velo Kanton Zürich und Am Steuer Nie. Die Erkenntnisse der von der Stiftung für Prävention der AXA mitfinanzierten Forschung setzen einen wichtigen Impuls, um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern.

Die Testgruppe 

Zielgruppe für den Pilot des digitalen Velotrainings waren Velofahrende aus der Stadt Zürich zwischen 18 und 59 Jahren. Die Stadt Zürich schickte zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger einen Brief mit der Einladung, am Pilotprojekt «Digital aufs Pedal» teilzunehmen. 1400 Personen nahmen die Einladung an, davon schlossen 700 Personen das Training ab. Sie durften zwei Trainingseinheiten und eine Abschluss-Challenge in verschiedenen zeitlichen Abständen online zu Hause absolvieren. Um zu überprüfen, ob das Training auch tatsächlich das Verhalten der Velofahrenden veränderte, führte das Forschungsteam zudem eine Wirkungsanalyse mit einem Virtual-Reality-Velofahrsimulator (VR-Velofahrsimulator) durch.Das Resultat ist erfreulich: Alle trainierten Velofahrkompetenzen* konnten im Rahmen des Velotrainings verbessert werden. Zum Beispiel: Die Kompetenz Toter Winkel verstehen war zu Beginn bei vielen Velofahrenden gering ausgeprägt, jedoch zeigte sich im Training eine schnelle und starke Verbesserung.

 

So sieht der Velotunnel unter dem HB Zürich künftig aus.

Für wen eignet sich das Training?

In der Wirkungsmessung mit dem VR-Velofahrsimulator stellte das Forscherteam bei drei von fünf Velofahrkompetenzen einen statistisch relevanten Unterschied zwischen Personen mit und Personen ohne Velotraining fest (nähere Informationen im Factsheet «Digitales Velotraing», Seite 11).

Die Studie zeigt insgesamt, dass das digitale Velotraining das Wissen erhöht, die selbsteingeschätzten Kompetenzen verbessert sowie zu einem sicheren Velofahrverhalten führt. Die Teilnahme am Training führt vor allem bei Personen, die selten Velo fahren, zu einer Verbesserung der Kompetenzen. Auch gaben die Teilnehmenden nach dem digitalen Velotraining im anschliessenden Fragebogen an, sich nun “wohler zu fühlen” im Strassenverkehr.

Ergänzend zum Ausbau der Veloinfrastruktur ist die Förderung der Velofahrkompetenzen in der Schweiz ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit im Strassenverkehr zu verbessern.

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