Wie entstand die Kampagne?

Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Zürich haben wir einen Videoclip über das Zusammentreffen von LKW und Velo gedreht.

Im vergangenen Herbst überrollte ein Chauffeur mit seinem Betonmischer beim Rechtsabbiegen eine Velofahrerin in Zürich. Die junge Frau verstarb noch vor Ort. Als ob dieser Tod nicht schon schlimm genug gewesen wäre, verunfallte eine weitere Velofahrerin wenige Tage später in einer ähnlichen Situation. Sie überlebte schwer verletzt.

Diese beiden Rechtsabbiege-Unfälle haben uns zutiefst bestürzt. Wir wollten etwas tun, möglichst schnell und das möglichst auf allen Ebenen. So entstand die Idee zu einem Clip, der anders daherkommen sollte als bisherige Aufklärungsvideos.

Inzwischen ist die Stadt unserer Forderung nach Vorgrün an diversen Stellen nachgekommen. Damit können Velofahrende vor dem motorisierten Verkehr anrollen und sich so aus der Risikozone entfernen. Die Gefahr ist damit aber nicht restlos gebannt. Denn Velofahrende müssen trotzdem wissen, dass sie nicht neben einen Lastwagen fahren sollten, wenn dieser demnächst anfahren könnte – oder sogar schon in Bewegung ist.

Hier kann Wissen Leben retten

Darum ist es wichtig, dass möglichst viele Velofahrende wissen, welche Gefahr von schweren Kraftfahrzeugen und ihrem toten Winkel ausgeht. Theoretisch verfügen Lastwagen über genügend Spiegel, um auch die nicht einsehbaren Stellen abzudecken, praktisch werden Velofahrende aber doch immer wieder übersehen.

Es ist überlebenswichtig, sich auf dem Velo dieser Gefahr bewusst zu sein. Darum haben wir uns für einmal nicht nur überlegt, welche Massnahmen es bei der Infrastruktur braucht, um solche Unfälle künftig zu vermeiden, sondern auch, was wir in Sachen Prävention tun können. So entstand die Idee zu einem Clip, der anders daherkommen sollte als bisherige Aufklärungsvideos.

Die Perspektive mal wechseln

Wie es der Zufall will, ist unsere Geschäftsleiterin Yvonne seit ihrer Kindheit mit der Lastwagenfahrerin Xenia befreundet. Wir haben diese Freundschaft als Basis für unser Video genutzt. Der Clip zeigt, wie sich die beiden Frauen in der Stadt an diversen Stellen begegnen. Wobei Yvonne mit dem Velo unterwegs ist und Xenia ihren LKW steuert. Im Zentrum steht der Perspektivenwechsel und die Frage «Wie können wir auf der Strasse Freundinnen sein?»

Um schwere Unfälle zu verhindern, braucht es verschiedenste Massnahmen: Zum einen eine sichere Veloinfrastruktur, zum anderen das Risikobewusstsein sowohl von Personen auf dem Velo wie auch von Personen am Steuer von LKWs und Autos.

Ebenfalls im Sinne der Prävention haben wir die Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich (DAV) an die Velobörse auf dem Helvetiaplatz eingeladen. Besucherinnen und Besucher können sich dort auf dem DAV-Simulator via VR-Brille in eine virtuelle LKW-Führerkabine setzen und mit dem Lastwagen rechts abbiegen – wobei sie eben unter anderem auf Velofahrende und Zufussgehende achten müssen.

Gibt es den toten Winkel noch?

Theoretisch haben LKWs keinen toten Winkel mehr, praktisch können Lastwagenfahrende nicht gleichzeitig in alle Spiegel schauen. Darum werden Velofahrende nach wie vor übersehen, mit meist fatalen Folgen – mehr lesen.