
Ein Bier mit viel Velo

Warum uns Turbinenbräu am Tunnelfest unterstützt.
Als Zürich in den 90er-Jahren plötzlich ohne eigenes Bier dastand, sprang Turbinenbräu in die Bresche. Seither steht die Brauerei für lokales Bier – mit einer tiefen Verbindung zum Velo.
Wer mit dem Velo durchs Leben geht, setzt aufs richtige Pferd. Das zeigt die Geschichte der Zürcher Brauerei Turbinenbräu, die seit ihrer Gründung im Jahr 1997 fest mit dem Velo verbunden ist. Denn namensgebend für die erste Biersorte war ein legendäres Rennen auf der offenen Rennbahn in Oerlikon – der Goldsprint, an dem der Gewinn in Form von Goldbarren ausgeschüttet wurde.
Lebensmitteltechnologe und Gümmeler Adrien Weber fand vor rund 30 Jahren vielleicht nicht gerade eine Goldgrube, aber immerhin eine spannende Nische. Besser gesagt, sie tat sich auf. Denn 1995 schickte die Brauerei Hürlimann ihre letzten Rösser in Rente, ging ein Jahr später an Feldschlösschen und Zürich hatte kein eigenes Bier mehr. Weber und seine beiden Geschäftspartner hingegen fanden: Bier braucht Heimat und die Heimat braucht ein eigenes Bier.

Wie es sich gehört: Als Geschäftsvelo ist das Cargobike von Turbinenbräu natürlich gebrandet.
Mit Mut zum Erfolg
Die drei Gründer waren überzeugt, dass eine Brauerei in Zürich überleben kann, wenn nicht bloss Profit und Aktionäre im Vordergrund stünden, sondern man einfach auf ein gutes Produkt mit lokaler Verankerung setzen würde. Das glaubte ihnen damals aber beinahe niemand und darum erhielten sie von den etablierten Banken auch keine Unterstützung.
Nur dank Geld von Freunden und einem Kredit der Alternativen Bank konnten sie überhaupt anfangen. Ihr Mut wurde belohnt. Das am Turbinenplatz produzierte Lager war gefragt. Und schon bald folgten weitere Sorten mit Velorennen im Namen: Das Weizen Start, das Amber Rekord und das Alkoholfreie Pause. Nach nur fünf Jahren wurden die Räumlichkeiten im Kreis 5 zu klein und die Firma zog nach Altstetten. Ironie des Schicksals: in die ehemaligen Lagerräume einer Grossbank. Heute reifen dort jeweils 4270 Hektoliter Gerstensaft, verteilt auf 26 Tanks – also beinahe zwei Mal ein Olympiaschwimmbecken. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Turbinenbräu verwendet keine Stabilisatoren, was eine verminderte Haltbarkeit, aber auch einen frischeren Geschmack zur Folge hat. Auch erhitzen die drei Brauer die Masse bloss mit Dampf und kochen sie nicht als Ganzes, was Energie spart – und sich auch positiv auf die Qualität auswirken soll.

Die erste Biersorte ist nach dem legendären Rennen auf der offenen Rennbahn Oerlikon benannt.
Ein Bier mit viel Velo
Derzeit liefert die Kleinbrauerei schweizweit an rund 90 Lokale, darunter einige, die selbst einen klaren Bezug zum Velo haben, wie etwa die Bar Le Cyclo in Freiburg. Hausbier sind Goldsprint und Co. auch an der Cycle Week und natürlich auch auf der Rennbahn in Oerlikon. Und dank dem Velo in der DNA schrieb das Zürcher Bier sogar Filmgeschichte in der Velokurier-Komödie «Dead Fucking last» mit Mike Müller in der Hauptrolle.
Wichtig dabei: Das Velo steckt bei Turbinenbräu eben nicht nur im Namen der Biersorten, sondern wirklich auch im Unternehmen. So hat die Firma zwei Cargovelos, mit denen die beiden Servicetechniker mit ihren Werkzeugen durch die Stadt kurven, um die Zapfsäulen zu warten. Und last but not least: Seit der Gründung im Jahr 1997 ist das Unternehmen Mitglied bei Pro Velo Zürich.
So kommt es nicht von ungefähr, dass wir auf der Suche nach einem passenden Bier für das Tunnelfest bei Turbinenbräu angeklopft haben – und dank einem grosszügigen Deal jeder Besucherin und jedem Besucher einen Gratisbecher mit Bier anbieten dürfen.
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