Glossar für Velofahrende
Zum Schmunzeln
Hier findest du mit einem Augenzwinkern erklärte Begriffe, die den alltäglichen Wahnsinn und die kleinen Freuden der Velofahrenden treffend beschreiben.
Eine Mistzone
Werden Zufussgehende und Velofahrende über dieselbe Fläche geführt, spricht man von einer Mischzone. Mischverkehr führt eigentlich immer zu Konflikten. Denn Velofahrende und Zufussgehende sind in unterschiedlichen Tempi unterwegs. Darum sind Mischzonen eigentlich immer Mistzonen. Geführt wird dieser Mist von Verkehrsplanenden, welche zu wenig Eier(stöcke) haben, um dem Auto mehr Platz fürs Velo abzutrotzen.
Die Schutzgöttin
Die Madonna del Ghisallo ist die Schutzheilige der Velofahrenden. Am Comersee ist ihr eine Kapelle geweiht, die heute als Wallfahrtsort für Velofahrende aus aller Welt gilt. In ihrem Innern brennt eine ewige Flamme für die verstorbenen Velofahrenden. Seit ein paar Jahren hat auch Zürich eine Madonna del Ghisallo. Sie fährt jeweils am letzten Freitag im Monat an der Critical Mass mit. Man darf zu ihr beten – wobei es Stimmen gibt, die sagen, Aktivismus nütze mehr.
Ein Schleicher
Schleicher sind winzige Löcher im Schlauch, die nur minimale Luftmengen freigeben. Sie sind super ärgerlich, da das Luftnachfüllen bald zur allmorgendlichen Routine gehören kann – insbesondere, wenn man zu faul ist, den Schlauch zu flicken oder zu wechseln.
Das Deppen-Tattoo
Schwarzer fettiger Abdruck des grossen Kettenblattes auf der Wade. Das unrühmliche Abzeichen ist auch unter dem Begriff «Amateurstempel» bekannt und gilt in Gümmelerkreisen als Inbegriff der Peinlichkeit.
Weight-Weenie
Besitzerinnen und Besitzer von Velos, die mehr Zeit damit verbringen, das Gewicht ihres Sportgeräts zu reduzieren, als tatsächlich Velo zu fahren. Nicht selten schleppen Weight-Weenies dennoch ein paar zusätzliche Kilos mit sich rum – einfach nicht am Velo, sondern am Körper.
Ein Lutscher
Rennradfahrende, die nur hinter anderen herfahren, aber selbst nie die Führung übernehmen – und so ständig vom Windschatten der Personen vor ihnen profitieren.
Ein Dackelschneider
Besonders schmale Rennvelo-
reifen. Sie sind so dünn, dass …
Es Gschänkbändeli
Es gibt Veloschlösser, die sind so einfach zu knacken, dass sie wie eine Einladung für Diebe daherkommen. Sie sind wie ein Gschänkbändeli, eine Aufforderung das jeweilige Velo in Besitz zu nehmen.
N + 1
Die Formel für die korrekte Anzahl Velos, die man besitzen sollte. Wobei «N» für die Zahl der derzeit im Besitz befindlichen Velos steht. Menschen, welche nach dieser Formel leben und kein grosses Portemonnaie haben, sind an unseren Velobörsen gut aufgehoben.
Ein MAMIL
MAMIL steht für «Middle Aged Man In Lycra» (Mann mittleren Alters in Lycra). Das Akronym wird als Beleidigung verwendet, um Männer im Alter von 35 und 65 zu beschreiben, die teure Rennräder spazieren fahren und hautenges Lycra tragen, was oft eine Midlife-Crisis impliziert. Trotz der negativen Konnotation sind MAMILs leidenschaftliche Hobbyradfahrer – und darum mögen wir sie sehr.
Die Fleischbremse
Velofahrende werden zuweilen als Fleischbremsen missbraucht, etwa wenn die Fahrbahn plötzlich enger wird und der Velostreifen aufhört – wie dies etwa häufig bei Mittelinseln der Fall ist. Autofahrende, die an diesen Stellen dennoch überholen möchten, werden vom Fleisch der Velofahrenden gebremst.