Rückblick auf das Velojahr 2024
Auf dem steinigen Weg zur Velowende.
Dank engagierter Arbeit und politischen Erfolgen im Jahr 2024 rückt die Velowende näher. Noch werden uns zwar noch immer viele Steine vor die Räder gelegt, aber wir sind fleissig am Wegräumen.
Was für ein Jahr für das Velo! Die Rad- und Paracycling WM in Zürich hat zwar zu keiner wirklichen Verbesserung der Veloinfrastruktur geführt, aber wir konnten gemeinsam mit anderen einige bedeutende politische Erfolge erzielen: Die Stimmbevölkerung in Winterthur und Zürich hat die Gegenvorschläge zu den Stadtklimainitiativen angenommen und Herr und massgeblich Frau Schweizer haben den Ausbau der Autobahn abgelehnt. Damit rückt die Velowende in Sichtweite, auch wenn da noch viele Steine vor unseren Rädern liegen.
Die Herausforderungen …
Da ist zum einen der Sparwahn des Kantons, der die Umsetzung der kantonalen Velobahnen verzögert. Oder die Kantonspolizei, die sich den Interessen der Velofahrenden immer wieder in den Weg stellt, etwa bezüglich Spurabbau oder Temporeduktion. Und vergessen wir nicht: Im kommenden Jahr ist Halbzeit für die Velorouten-Initiative – und die Stadt Zürich hat bisher erst 4 von 130 Kilometern der geplanten Routen umgesetzt.
… und wie wir sie anpacken
Wie man Steine aus dem Weg räumt, weiss Yvonne Ehrensberger, Geschäftsleiterin von Pro Velo Kanton Zürich: Sie hat im Jahr 2024 insgesamt 127 öffentlich aufgelegte Projekte auf ihre Velotauglichkeit geprüft. Dabei hat sie in 30 Fällen Einwendungen verfasst, um die Verantwortlichen auf die Bedürfnisse der Velofahrenden aufmerksam zu machen. In 11 Fällen musste sie zu einem härteren Mittel greifen – zur Einsprache. 4 davon fanden bereits einen positiven Ausgang für die Velofahrenden: In Uster (Kreuzstrasse), Dübendorf (Memphisknoten), Wiesendangen (Stadlerstrasse) und Erlenbach (Seestrasse) konnten deutliche Verbesserungen erzielt werden. 7 Einsprachen sind noch hängig, darunter zwei in der Stadt Zürich: Sie betreffen die Velohauptverbindung auf der Seestrasse, die nicht den Velostandards entspricht und die Regensdorferstrasse, wo die Velovorzugsroute nicht umgesetzt wird und zusätzlich eine Begegnungszone geplant ist, womit Konflikte vorprogrammiert sind.
Blick in die Kristallkugel
Planauflagen studieren sowie Einwendungen und Einsprachen schreiben ist eine zeitintensive Arbeit, aber ein effektives Mittel. Wer Stein für Stein bewegt, kann über die Jahre durchaus Berge versetzen. Und wer weiss: Beflügelt vom Ja zu den Stadtklima-Initiativen und vom Nein zum Autobahnausbau können wir gemeinsam mit unseren Verbündeten vielleicht dereinst sogar unsere autoverliebte Kantonspolizei sowie die ignorante Vorsitzende des kantonalen Amts für Mobilität zur Räson bringen