
Verschossen in ein Börsenvelo

Aus der Serie «Veloliebe».
Liebe kennt keine Grenzen. Marc etwa hat sich an der Velobörse in ein Rennvelo verliebt, obwohl er doch eigentlich gar kein Gümmeler ist.
Mein neues Velo ist eine echte Trouvaille. Es stand an der Velobörse von Pro Velo. Ein Sieben-Kilo-Vollkarbon-Rennrad, dessen Neupreis vor fünf Jahren locker elf Mal höher war als das, was ich dafür ausgegeben habe. Es ist ein Gümmelerteil, das eigentlich alles hat, was ein Top-Rennrad braucht: edelste Komponenten wie Dura-Ace-Schaltungen und Bremsen, Rotor-Kurbeln und einen Karbonsattel ohne Polster. Aber es ist etwas aus der Zeit gefallen. Es hat nämlich noch Felgenbremsen – und das auf Karbonfelgen; dafür aber auch eine klassische Form, die ich tausendmal ästhetischer finde als dieses Aero-Kack-Design der neusten Generation.
So sehr ich dieses Börsenvelo liebe, es ist ganz klar eine Hassliebe. Denn ich ertrage das Gümmelen eigentlich ganz und gar nicht. Dieses Leiden auf der Strasse, an der prallen Sonne, bei ständigem Lärm. Ich fahre Velo im Alltag und in der Freizeit im Wald oder auf Schotter.

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Der schwarze Pfeil im Wohnzimmer
Jetzt besitze ich ein Rennvelo und habe dem Teil sogar einen Namen gegeben: Freccia Nera di Faccia Crema. Der Name bedeutet übersetzt «schwarzer Pfeil mit cremefarbener Front» und passt perfekt zu dem schwarzen Rahmen und den hellen Pneus. Letztere habe ich meiner Liebsten neu gekauft, weil sie damit noch schöner ist.
Der schwarze Pfeil steht nun bei uns im Wohnzimmer. Meine Verlobte ist darüber nicht glücklich. Aber nicht etwa, weil sie findet, dass Velos nicht in die Wohnung gehören, sondern weil ihr Gravelbike von dort verdrängt wurde.
Natürlich führe ich meine Liebste auch hin und wieder standesgemäss aus. Im hautengen Lycra über sengendem Asphalt. Aber nicht zu oft. Denn der Sattel ist aus Vollkarbon ohne Polster. Damit lässt sich nur krass sauber ohne Gewicht auf dem Damm fahren. Das ist zwingend, um die Sollbruchstelle Harnröhre zu schonen und zu verhindern, dass ich Blut pinkeln.
Mehr von dieser Liebe? Hier gehts zur Langfassung über Marc und seine Freccia Nera.

Felgenbremsen an Karbonrädern sind heute aus der Zeit gefallen.

Goldener Schriftzug und Pneus mit cremefarbener Wand.

Selbst der Sattel ist aus Karbon: Sehr leicht, aber nicht einfach zum Fahren.











