Rückblick auf das Velojahr 2025

Rückblick auf das Velojahr 2025

Erfolge und Misserfolge im Velojahr 2026

2025 hat Pro Velo Kanton Zürich wichtige politische Erfolge erzielt, musste aber auch ein paar Rückschläge einstecken – und es gibt Entwicklungen, die uns Sorgen machen.

Das Jahr 2025 geht als Jahr der Eröffnung des Velotunnels am HB in die Geschichte ein. Die Videos von den ersten Durchfahrten erreichten dank Social Media Menschen rund um den Globus. Und nur zu gerne erinnern wir uns an das Fest auf dem Tunnelparcours, das wir mit der Unterstützung von zahlreichen Engagierten und Partnern aus dem Gewerbe ausrichten durften.

Grund zur Freude boten mehrere politische Entscheide: Das Ja zum Parkkartenkompromiss und insbesondere das Ja zum Velokredit sind wichtige Signale für die Veloförderung in der Stadt Zürich. In Winterthur kam mit dem Ja zum Veloparking an der Paulstrasse ein weiteres wichtiges Abstimmungsresultat hinzu.  Erfreulich ist auch die nationale Vorreiterrolle, welche die Winti bei der Roteinfärbung übernimmt. 

Velofest an der Tunneleröffnung 2025

Full House in der Konradstrasse: Das rauschende Fest anlässlich der Eröffnung des Velotunnels.

Was uns ebenfalls sehr freut: Wir finden vermehrt Verbündete im Gewerbe, etwa wenn es darum geht, Veloabstellplätze wie etwa am Europaplatz zu erhalten, oder wenn wir Materialsponsoren für unsere Strassenaktionen suchen. Last but not least gibt es immer mehr Menschen, die sich fürs Velo engagieren – etwa für die Pro-Velo-Regionalgruppe in Bülach oder bei einer Velozählaktion in Winterthur.

Die Herausforderungen …

Gleichzeitig war 2025 geprägt von Rückschritten. Besonders schmerzhaft ist die De-Priorisierung der Velobahn Limmattal infolge der kantonalen Sparmassnahmen. Die bürgerlichen Parteien kippten dieses Veloprojekt geschlossen aus dem Budget und freut sich über ihren Sieg  – und das, obwohl ein grosser Teil ihrer Wählerbasis erwiesenermassen selber Velo fährt.

Die zunehmende Polarisierung des Diskurses rund ums Velo, bereitet uns Sorgen. Auch die wiederkehrende Diskussion um eine Velosteuer ist eine Folge dieser Entwicklung. Bislang waren Vorstösse in diese Richtung zum Glück sowohl auf nationaler Ebene wie auch auf kantonaler chancenlos. Aber das Ja zum revidierten Strassengesetz, das den Städten Zürich und Winterthur künftig verbietet, selber über Tempo-30-Zonen zu entscheiden, konnten wir leider nicht abwenden.

Sind Velofahrer alle links? Die Realität ist komplexer: Auch viele SVP-Wählerinnen und -Wähler steigen regelmässig in den Sattel.

Velofahren ist keine Frage von links oder rechts: Das zeigt eine Studie der akademischen Forschungsstelle für Velos und aktive Mobilität an der Uni Lausanne. 

… und wie wir sie anpacken

Gegenwind hat uns aber noch nie davon abgehalten, uns fürs Velo einzusetzen. Im Gegenteil: Er lässt uns noch stärker in die Pedale treten. 2026 werden wir unser Engagement im Kanton Zürich ausbauen und uns vermehrt den Regionen zuwenden, um auch die Menschen ausserhalb der Zentren fürs Velo zu begeistern. Dies ist letztlich auch möglich, weil es immer mehr Menschen gibt, die uns mit ihrem freiwilligen Engagement oder mit ihrer finanziellen Unterstützung durch diese stürmischen Zeiten tragen.

2025 haben wir auf dem ganzen Kantonsgebiet total 124 Strassenbauprojekte gesichtet. Für 23 Projekte haben wir eine Einwendung geschrieben, bei 6 Projekten war eine Einsprache nötig. Auch 2026 werden wir über die Velofreundlichkeit von Planauflagen wachen. Diese Arbeit ist sehr zeitaufwändig, aber auch sehr wichtig. Detaillierte Zahlen und Infos zu unserem Watchdog-Job im Jahr 2025 gibt es unter den beiden Aufklappmenüs.

Stadt Zürich

– 48 gesichtete Projekte
– 6 Einwendungen
– 2 Einsprachen (voraussichtlich beide erfolgreich: Veloabstellplätze Europaplatz, Tempo 30 Rosengartenbrücke in zweiter Auflage)
– 1 Rekurs (Baslerstrasse: Durchgangsverkehr und Abbau Velostreifen, Ausgang noch hängig)

Insbesondere in der Stadt Zürich bringen wir uns oft bewusst mit Stellungnahmen ein, statt aussichtslose Einsprachen zu führen – wir bleiben präsent und lassen nicht nach.

Kanton Zürich

– 78 gesichtete Projekte
– 17 Einwendungen, teils wegen Details wie Randabsätzen oder Zufahrten zu Veloabstellplätzen
– 4 Einsprachen, davon eine erfolgreich (Niederhasli, Hofstetterstrasse: Vortritt für Velo-Hauptverbindung)
– Bahnhof Stäfa: Mit einer Stellungnahme nach Eisenbahngesetz wurde eine Teilneuplanung erreicht
Rekurs Velobahn Uster: nicht eingetreten

About The Author

Andrea Freiermuth

Leiterin Kommunikation & Events bei Pro Velo Kanton Zürich

Leave a reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Pin It on Pinterest

Share This