
Ja zum Parkkarten-Kompromiss

Abstimmung am 28. September in der Stadt Zürich
Ende September stimmt die Stadt Zürich über neue Regeln für die blaue Zone ab. Warum es sich lohnt, für die Vorlage zu mobilisieren.
Am 28. September kommt die Parkkartenverordnung vors Volk. Nimmt die Stadtbevölkerung die Vorlage an, wird das Lagern von Autos im öffentlichen Raum teurer. Anstatt dass die Jahreskarte fix 300 Franken kostet, wäre sie neu vom Gewicht des Fahrzeugs abhängig. Die Preise dürften sich verdoppeln bis verdreifachen.
Für das Gewerbe sollen die Gebühren für die blaue Zone hingegen gesenkt werden. Gewerbetreibende dürften ihre Autos zudem auf Trottoirs abstellen, wenn sonst keine Möglichkeit zum Parkieren besteht und neben ihrem Fahrzeug mindestens 1,5 Meter Platz bleibt. Aus diesen Gründen wird die Vorlage von sämtlichen Gewerbeverbänden unterstützt.

Zum Abstimmen motivieren
Auch Pro Velo empfiehlt ein klares JA. Denn die neue Parkkartenverordnung schafft mehr Platz fürs Velo. Trotzdem könnte es knapp werden. Darum ist es wichtig, dass wir Gleichgesinnte zum Abstimmen motivieren. Unschlüssige lassen sich allenfalls mit folgenden Argumenten überzeugen:
- Faire Kostenverteilung: Die Gebühren richten sich künftig nach Fahrzeuggewicht. Damit wird man für grössere und ressourcenintensivere Fahrzeuge stärker zur Kasse gebeten.
- Leerstände verringern: Nur wer über keine Abstellfläche auf privatem Grund verfügt, erhält künftig eine Anwohnerparkkarte – das entlastet den öffentlichen Raum, reduziert den Druck auf öffentliche Flächen und füllt leere Tiefgaragen.
- Im Interesse der Allgemeinheit: Die Verordnung regelt transparent und nachvollziehbar die Nutzung von rund 31’000 städtischen Parkplätzen. Diese Fläche entspricht 43 Fussballfeldern. Dieser kostbare städtische Raum wurde bisher einfach zu günstig «vertschuttet».
- Anpassung an Vorbilder im In- und Ausland: Zürich orientiert sich mit der Reform an erfolgreichen Modellen aus Städten wie etwa Paris und Biel, wo ähnliche Regeln gute Wirkung zeigen.
- Parkieren auf dem Trottoir bleibt eine Ausnahme: Dass Gewerbetreibende ihr Fahrzeug auch auf dem Trottoir abstellen dürfen, wenn sie sonst keinen Parkplatz finden können, ist zwar ein Wermutstropfen. Es wird jedoch die Ausnahme bleiben, weil künftig weniger Private ihr Auto im öffentlichen Raum abstellen werden und dem Gewerbe so mehr Parkplätze zur Verfügung stehen. Zudem: Sollte dieser Teil der neuen Regelung wider Erwarten zum Problem werden, lässt sich das mit digitalen Tools kontrollieren und sanktionieren.
- Bewegung statt Stillstand: Es ist Zeit, dass sich das Parkkartenregime endlich ändert. Gibt es ein Nein, wird jahrelang nichts geschehen.











